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E-Mail-Adresse über IP orten – Ist das möglich?

E-Mail-Adresse über IP orten – Ist das möglich?

Dezember 14, 2023

Sie möchten ein Handy über die E-Mail-Adresse orten und fragen sich, ob das überhaupt machbar ist? Eine durchaus berechtigte Frage! Schließlich enthält eine E-Mail-Adresse erstmal keine Standortinformationen.

Tatsächlich gibt es aber Mittel und Wege, zumindest einen ungefähren Aufenthaltsort anhand der E-Mail herauszufinden. Allerdings ist dies rechtlich nicht ganz unbedenklich und sollte nur in Ausnahmesituationen in Betracht gezogen werden.

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie eine Handyortung per E-Mail grundsätzlich funktioniert, worauf Sie dabei achten sollten und welche Alternativen es gibt.

Überprüfung der IP-Adresse des Absenders in Gmail

Eine der beliebtesten Methoden, um die Herkunft einer E-Mail zu verfolgen, besteht darin, die IP-Adresse des Absenders zu überprüfen. Jede gesendete E-Mail enthält die IP-Adresse des Absenders in ihren Headern.

Klicken Sie auf die drei Punkte oben rechts in der E-Mail und dann auf „Original anzeigen“. Suchen Sie nach dem Feld „Client IP“ oder „SPF“.

IP-Adresse zur groben Standortbestimmung

Bei einer E-Mail-Nachricht enthält der Header standardmäßig die IP-Adresse des Absenders. Die IP-Adresse wird vom Internetprovider vergeben und lässt gewisse Rückschlüsse auf den ungefähren Standort zu.

Geben Sie die IP-Adresse auf speziellen Geolokations-Webseiten wie geofinder.mobi ein, können Sie zumindest ermitteln, aus welcher Region oder Stadt die E-Mail gesendet wurde. Die Genauigkeit ist allerdings oft sehr gering und schwankt zwischen wenigen Kilometern bis zu mehreren hundert Kilometern Abweichung.

Probleme bei mobilen IP-Adressen

Bei mobilen IP-Adressen von Smartphones können die Ergebnisse sogar noch ungenauer sein. Denn Mobilfunkprovider weisen häufig IP-Adressen aus großen Adressblöcken zu, so dass die ungefähre Standortermittlung nur sehr grob und mit hoher Fehlerquote bestimmbar ist.

Zudem ändern sich mobile IP-Adressen dynamisch, wenn Sie zwischen Funkmasten wechseln. Selbst wenn Sie also den Standort einer IP-Adresse ermitteln, sagt das wenig über den aktuellen Aufenthaltsort des Smartphone-Nutzers aus.

Android-Handy über den Google Geräte-Manager orten

Neben der IP-Adresse in der E-Mail selbst, können Sie Android-Geräte, auf denen Sie mit Ihrem Google-Konto angemeldet sind, auch über den Google Geräte-Manager orten.

Voraussetzung ist, dass auf dem verlorenen Android-Smartphone Ihr Google-Konto eingerichtet ist. In den Kontoeinstellungen können Sie dann die Option „Mein Gerät finden“ aktivieren.

Anschließend loggen Sie sich auf einem anderen Gerät bei gmail.com ein und wählen dort im Google Geräte-Manager den Punkt „Mein Gerät finden“. Google zeigt Ihnen nun auf einer Karte den letzten bekannten Standort Ihres Android-Smartphones an.

Diese Ortung funktioniert, solange das Android-Handy mit dem Internet verbunden ist, über Mobilfunkdaten oder WLAN. Außerdem muss die Ortungsfunktion in den Geräteeinstellungen aktiviert sein.

Der Vorteil gegenüber der IP-Adresse ist, dass Google sehr genaue Positionsdaten liefert. Allerdings ist die Ortung nur bei Android-Geräten möglich, auf denen Sie mit Ihrem Google-Konto angemeldet sind, da Apple diese Funktion nicht unterstützt.

iPhone-Ortung über E-Mail

Bei iPhones ist die Ortung per E-Mail mit etwas mehr Aufwand verbunden. Apple unterstützt keine GPS-Ortung über den Account wie Google.

Es bleibt somit nur die Option, die IP-Adresse in der E-Mail-Nachricht auszuwerten. Wie bereits erwähnt, ist dies aber sehr ungenau und bei mobilen IP-Adressen fehleranfällig.

Eine einfachere Alternative ist die Aktivierung von „Wo ist?“ in der iCloud. Ähnlich wie bei Gmail können Sie dann die ungefähre Standortermittlung des iPhones ausfindig machen.

Dazu loggen Sie sich auf icloud.com mit der Apple-ID des iPhone-Nutzers ein und wählen dort die Option „Gerät suchen“. Nun wird der letzte bekannte Standort angezeigt.

Diese Ortung ist recht genau, setzt allerdings ebenfalls eine Internetverbindung des iPhones voraus. Zudem muss die Ortungsfunktion auf dem Gerät aktiv sein.

Alternative Methoden

Neben der Ortung über E-Mail, iCloud oder Gmail gibt es auch noch andere Möglichkeiten, ein verlorenes Handy zu lokalisieren.

Mobilfunkanbieter kontaktieren

Fast jeder Mobilfunkbetreiber bietet inzwischen eine Standortbestimmung über die SIM-Karte an. Dafür müssen Sie nur den Netzbetreiber des gesuchten Handys kontaktieren.

Über die Telefonnummer und persönliche Daten kann der Support den ungefähren Standort des Geräts lokalisieren, solange dieses eingeschaltet und empfangsbereit ist.

Die Genauigkeit schwankt jedoch stark und hängt von der Netzabdeckung ab. In ländlichen Gebieten sind hier Abweichungen von mehreren Kilometern möglich.

Externe Standortbestimmungs-Apps

Zusätzlich gibt es spezielle Tracking-Apps von Drittanbietern, die Sie auf dem verlorenen Gerät installieren müssen, bevor dieses abhanden kommt.

Solche Apps senden den aktuellen Standort automatisch an Ihr E-Mail-Postfach oder an einen Webdienst. Beachten Sie aber immer die Zugriffsberechtigungen und den Datenschutz bei solchen Apps.

Genauere Ortung nur für Behörden

Eine genauere Ortung anhand der IP-Adresse ist streng genommen nur Behörden wie der Polizei mit richterlichem Beschluss erlaubt. Diese kann beim Provider die Verbindungs- und Kundendaten zur jeweiligen IP-Adresse abfragen.

Auf diesem Wege lässt sich zumindest der Anschlussinhaber und damit häufig auch der Nutzer des Mobilgeräts ermitteln. Die eigentliche Ortung erfolgt aber weiterhin nur über die Funkzelle bzw. per GPS.



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